All diese Ängste und Vorurteile können bekämpft werden, indem man sich informiert. Bei diesem Eintrag geht es aber eher weniger um Informationen, da empfehle ich den "kleinen" und "großen Zentek". Da wird keine Fütterungsweise als die einzig Richtige dargestellt, sondern es geht ganz trocken und nüchtern darum, was der Hundekörper benötigt, wie dieser Körper funktioniert. Ich rate davon ab, Seiten als Informationsquelle heranzuziehen, die den BARFmythos verbreiten und preisen. Fundierte (wissenschaftliche) Quellen sind dort in der Regel nie zu finden.
Ich möchte Stellung zu meinen Gerichten beziehen, da ich diese seit ca. zwei Jahren hier präsentiere und ich andernorts bemerke, dass sich doch hin und wieder an gewissen (oder fehlenden) Zutaten gestört wird.
Salz (Natrium)
Es ist erschreckend, wie viele Hundehalter, und vorallem solche, die für ihre Hunde kochen, Salz als etwas Schlechtes ansehen obwohl es der Hundekörper so dringend benötigt. Oft wird auch auf die "Prise Salz" gepocht; dass es mit ein paar Körnchen dabei nicht getan ist, wissen die wenigsten.
[...] Eine längerdauernde extreme Unterversorung mit Natrium führt zur Abnahme des Wasserbstandes im Körper. Dies ist verbunden mit trockener Haut, verringertem Blutvolumen, verstärkter Unruhe und Lecksucht sowie Schwierigkeiten beim Abschlucken der Nahrung. Die Tiere verlieren Gewicht, Herz- und Atemfrequenz steigen an. Darüber hinaus nimmt die Leistungsfähigkeit (schnelle Ermüdung infolge Kreislaufstörungen) und vermutlich auch die Empfindlichkeit der Geruchsorgane ab.
Der gesunde Hund ist gegenüber hohen Natriumgaben meist tolerant. Tägliche Mengen bis zu 1,5 g/kg Körpergewicht werden reaktionslos vertragen, sofern ausreichend Wasser angeboten wird. [...]Solange also kein Blut zugefüttert wird - und das tun die wenigsten - muss Salz in den Napf!
Zentek, Jürgen: Hunde richtig füttern, S. 59
Egal, wie sehr der Haushund sich an die unterschiedlichsten Ernährungsformen angepasst hat, er gehört immer noch zur zoologischen Ordnung der Raubtiere, ebenso wie die Katze. Raubtiere töten in der Regel andere Tiere und fressen diese. Im Gegensatz zu einem Schnitzel oder Filet aus der Kühltheke ist das eine blutige Angelegenheit. Und Blut ist salzig, über den Daumen gepeilt so salzig wie Meer- oder Nudelkochwasser.
Blogartikel von Rückert, Ralph: Das Salz des Lebens
Pfeffer
Hin und wieder sind meine Gerichte mit Pfeffer verfeinert und viele behaupten das sei doch viel zu scharf und sowieso ungesund für einen Hund.
Pfeffer wirkt sich verdauungsfördernd aus, da es eine magensaftanregende Wirkung hat.
Hunde vertragen diese Schärfe durchaus und wenn es ihnen nicht schmeckt, lassen sie die Mahlzeit stehen. Deshalb verwende ich bei Bent beispielsweise nicht die Pfeffermühle, weil die Körnchen zu groß sind; er hatte das Essen probiert und stehen gelassen.
Es muss aber niemand Pfeffer benutzen, wenn er nicht möchte und der Hund es nicht mag. Das ist das Schöne an der Hundeküche: es kommt nicht darauf an, ob jemand glaubt, es könnte zu scharf sein. Es kommt nicht einmal darauf an, ob es mir selbst schmeckt, es kommt einzig und allein darauf an, dass der Hund gut versorgt wird, es verträgt und es ihm schmeckt. ♥
Kräuter / Gewürze allgemein
Abgesehen davon, dass viele Kräuter und Gewürze eine positive Wirkung haben, fördern sie ganz einfach den Geschmack einer Mahlzeit, das zählt auch für den Hund.
Es wundert mich nicht, dass viele ungewürzte, ungesalzene Mahlzeiten oder Gemüsanteile verschmäht werden. Es schmeckt ja auch nach nichts. Die Halter ziehen meist ein anderes Fazit daraus. (FLEISCH!!!!!)
Tomaten
Dieses harmlose Gewächs ist geradezu gefürchtet, dabei ist der Solaningehalt noch geringer als in Kartoffeln. (!) Es gibt da kein Risiko, solange die Tomate reif ist.
Es spricht auch nichts dagegen (im Gegenteil), Tomaten aus der Dose zu verwenden.
Das einzige was man der Tomate vorwerfen kann, ist, dass ihre Schale nicht gut verdaut wird.
Vegetarische Mahlzeiten / wenig Fleisch
Wie man an meinen Gerichten sieht, gibt es nicht immer Fleisch und wenn, dann auch keine Fleischmassen. Ich halte es weder für ausgewogen noch für nötig, dem Hund jede Mahlzeit 50 - 80 % Fleisch zukommen zu lassen. Meist bewegen sich meine Gerichte in einem Rahmen von 30 - 40 % Fleischanteil.
Die fleischlosen Mahlzeiten begrenzen sich zudem auf ein bis höchstens zwei Male die Woche.
Das große Ganze
Ich möchte zu beachten geben, dass der Blog nicht als Maßstab für irgendwas genommen werden kann. Weder werden alle gekochten Gerichte gezeigt, sei es weil sich etwas wiederholt, nicht appetitlich genug oder wie gewünscht von mir präsentiert werden konnte oder ich schlicht keine Lust hatte, ein Foto zu machen, noch sind die Bilder immer tagesaktuell.
Dazu kommt, dass die Hunde auch zwischendurch etwas (ab)bekommen. Dass es auch immer mal wieder Trockenfutter gibt. Wenn es also mal wieder "nur" Rührei gibt, muss sich niemand sorgen.
Ich würde mir einfach wünschen, dass man sich eigenständig informiert bevor einem Entrüstungen an den Kopf geknallt werden. Gegen neutrale Fragen ist natürlich nichts einzuwenden.
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