In den Köpfen vieler Hundehaltern kursiert immer noch der Mythos, dass Salz, Kräuter und Gewürze nicht für den Hundenapf bestimmt seien. Manchmal sind Kohlenhydrate und vorallem Tomaten ebenso verpönt, ja geradezu gefürchtet. Auch bei vegetarischen Gerichten wird die Nase gerümpft.
All diese Ängste und Vorurteile können bekämpft werden, indem man sich informiert. Bei diesem Eintrag geht es aber eher weniger um Informationen, da empfehle ich den "kleinen" und "großen Zentek". Da wird keine Fütterungsweise als die einzig Richtige dargestellt, sondern es geht ganz trocken und nüchtern darum, was der Hundekörper benötigt, wie dieser Körper funktioniert. Ich rate davon ab, Seiten als Informationsquelle heranzuziehen, die den BARFmythos verbreiten und preisen. Fundierte (wissenschaftliche) Quellen sind dort in der Regel nie zu finden.
Ich möchte Stellung zu meinen Gerichten beziehen, da ich diese seit ca. zwei Jahren hier präsentiere und ich andernorts bemerke, dass sich doch hin und wieder an gewissen (oder fehlenden) Zutaten gestört wird.
Salz (Natrium)
Es ist erschreckend, wie viele Hundehalter, und vorallem solche, die für ihre Hunde kochen, Salz als etwas Schlechtes ansehen obwohl es der Hundekörper so dringend benötigt. Oft wird auch auf die "Prise Salz" gepocht; dass es mit ein paar Körnchen dabei nicht getan ist, wissen die wenigsten.
[...] Eine längerdauernde extreme Unterversorung mit Natrium führt zur Abnahme des Wasserbstandes im Körper. Dies ist verbunden mit trockener Haut, verringertem Blutvolumen, verstärkter Unruhe und Lecksucht sowie Schwierigkeiten beim Abschlucken der Nahrung. Die Tiere verlieren Gewicht, Herz- und Atemfrequenz steigen an. Darüber hinaus nimmt die Leistungsfähigkeit (schnelle Ermüdung infolge Kreislaufstörungen) und vermutlich auch die Empfindlichkeit der Geruchsorgane ab.
Der gesunde Hund ist gegenüber hohen Natriumgaben meist tolerant. Tägliche Mengen bis zu 1,5 g/kg Körpergewicht werden reaktionslos vertragen, sofern ausreichend Wasser angeboten wird. [...] Zentek, Jürgen: Hunde richtig füttern, S. 59
Solange also kein Blut zugefüttert wird - und das tun die wenigsten - mussSalz in den Napf!
Egal, wie sehr der Haushund sich an die unterschiedlichsten Ernährungsformen angepasst hat, er gehört immer noch zur zoologischen Ordnung der Raubtiere, ebenso wie die Katze. Raubtiere töten in der Regel andere Tiere und fressen diese. Im Gegensatz zu einem Schnitzel oder Filet aus der Kühltheke ist das eine blutige Angelegenheit. Und Blut ist salzig, über den Daumen gepeilt so salzig wie Meer- oder Nudelkochwasser. Blogartikel von Rückert, Ralph: Das Salz des Lebens
Pfeffer
Hin und wieder sind meine Gerichte mit Pfeffer verfeinert und viele behaupten das sei doch viel zu scharf und sowieso ungesund für einen Hund.
Pfeffer wirkt sich verdauungsfördernd aus, da es eine magensaftanregende Wirkung hat.
Hunde vertragen diese Schärfe durchaus und wenn es ihnen nicht schmeckt, lassen sie die Mahlzeit stehen. Deshalb verwende ich bei Bent beispielsweise nicht die Pfeffermühle, weil die Körnchen zu groß sind; er hatte das Essen probiert und stehen gelassen.
Es muss aber niemand Pfeffer benutzen, wenn er nicht möchte und der Hund es nicht mag. Das ist das Schöne an der Hundeküche: es kommt nicht darauf an, ob jemand glaubt, es könnte zu scharf sein. Es kommt nicht einmal darauf an, ob es mir selbstschmeckt, es kommt einzig und allein darauf an, dass der Hund gut versorgt wird, es verträgt und es ihm schmeckt. ♥
Kräuter / Gewürze allgemein
Abgesehen davon, dass viele Kräuter und Gewürze eine positive Wirkung haben, fördern sie ganz einfach den Geschmack einer Mahlzeit, das zählt auch für den Hund.
Es wundert mich nicht, dass viele ungewürzte, ungesalzene Mahlzeiten oder Gemüsanteile verschmäht werden. Es schmeckt ja auch nach nichts. Die Halter ziehen meist ein anderes Fazit daraus. (FLEISCH!!!!!)
Tomaten
Dieses harmlose Gewächs ist geradezu gefürchtet, dabei ist der Solaningehalt noch geringer als in Kartoffeln. (!) Es gibt da kein Risiko, solange die Tomate reif ist.
Es spricht auch nichts dagegen (im Gegenteil), Tomaten aus der Dose zu verwenden.
Das einzige was man der Tomate vorwerfen kann, ist, dass ihre Schale nicht gut verdaut wird.
Vegetarische Mahlzeiten / wenig Fleisch
Wie man an meinen Gerichten sieht, gibt es nicht immer Fleisch und wenn, dann auch keine Fleischmassen. Ich halte es weder für ausgewogen noch für nötig, dem Hund jede Mahlzeit 50 - 80 % Fleisch zukommen zu lassen. Meist bewegen sich meine Gerichte in einem Rahmen von 30 - 40 % Fleischanteil.
Die fleischlosen Mahlzeiten begrenzen sich zudem auf ein bis höchstens zwei Male die Woche.
Das große Ganze
Ich möchte zu beachten geben, dass der Blog nicht als Maßstab für irgendwas genommen werden kann. Weder werden alle gekochten Gerichte gezeigt, sei es weil sich etwas wiederholt, nicht appetitlich genug oder wie gewünscht von mir präsentiert werden konnte oder ich schlicht keine Lust hatte, ein Foto zu machen, noch sind die Bilder immer tagesaktuell.
Dazu kommt, dass die Hunde auch zwischendurch etwas (ab)bekommen. Dass es auch immer mal wieder Trockenfutter gibt. Wenn es also mal wieder "nur" Rührei gibt, muss sich niemand sorgen.
Ich würde mir einfach wünschen, dass man sich eigenständig informiert bevor einem Entrüstungen an den Kopf geknallt werden. Gegen neutrale Fragen ist natürlich nichts einzuwenden.
Hunde fand ich immer "ganz nett". Es gab welche im Familien- und Freundeskreis, sie waren halt irgendwie da und dabei, oder eben auch nicht. Wir hatten auch eine Hündin, als ich ein kleines Kind war, aber da war ich viel zu jung um großartig ein Hundehalter zu sein. Danach hatten wir nur noch Katzen und habe mich selbst auch eher als "Katzenmensch" betitelt.
Das Interesse an der Hundehaltung wurde durch kareki geweckt. Wie sie über ihre zwei Shibas berichtet hat, erwärmte mir einfach das Herz. Ich habe Hunde und vorallem die Beziehung zu einem Hund in einem völlig neuem Licht wahrgenommen (was im Nachhinein echt blöd klingt, aber war nunmal so).
Ich wollte das auch erleben. So kam ich auf den Hund.
Wenn ich früher Hunde gesehen habe, die von ihrem Halter am Halsband weitergerissen wurden während sie am Schnüffeln waren, dann taten sie mir schon immer leid. Als ich mir Gedanken über die Hundeerziehung gemacht habe, stand für für mich von Anfang an fest, dass es bei mir "gewaltfrei" von statten gehen sollte. "Positiv". Was das wirklich bedeutete, wurde mir erst etwas später klar.
Natürlich habe ich Enno nicht geschlagen. Ich habe ihn auch nicht angeschrien. Aber beim Abbruchsignal (damals "nein"), habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe es energischer ausgesprochen, wenn es nicht beim ersten Mal klappen wollte. Als er sich als Welpe an die Füße kuscheln wollte, habe ich ihn weggeschoben, weil ich gelesen hatte der Hund würde einen dann kontrollieren wollen. Das ist für mich das schlimmste. Dass ich das getan habe. Während andere sich nun die Lachtränen aus den Augen wischen, empfinde ich immer noch Schuldgefühle.
Ich kam mit dem Abbruchsignal nicht weiter. War verzweifelt, sauer, enttäuscht, man hat sich das davor ja alles ein bisschen anders ausgemalt. Ich habe also kareki um Rat gefragt und sie schrieb mir den Aufbau des Signals auf. Und zuerst dachte ich: das ist ja wohl ein schlechter Witz, GENAU SO mache ich es doch!
Ich habe es mir immer und immer wieder durchgelesen, bis mir durch einen Satz das Offensichtliche wie Schuppen von den Augen fiel: "Mach ein Spiel daraus."
Man wird bei einem Spiel nicht energischer. Ein Spiel macht Spaß, beiden Parteien. Das war für DER Moment des Umdenkens.
Das bedeutet nicht, dass ich von einem Tag auf den anderen zum perfekten Überhundehalter mutiert bin.
Als Enno aus dem Welpenalter draußen war und zum ersten Mal den Rückruf ignorierte, war ich Sensibelchen natürlich sofort am Überlegen, wie es dazu nur kommen konnte. (Wie schlimm!! Und unnormal!! :P Ich war eben noch nicht so erfahren.) Als er wieder zu mir herkam leinte ich ihn nur wortlos an und ging nach Hause. Kein Lob, kein Donnerwetter.
Fragte mich aber durchaus, wie ich das in der Zukunft handhaben sollte. Schimpft man nicht doch ein bisschen in so einem Fall? Wieder fragte ich u.a. kareki um Rat. Ihre Antwort (Zitat): "BLOSS NICHT SCHIMPFEN!"
Und dabei blieb es dann auch.
War ich nun perfekt? Nein. (Ich bin es auch heute nicht. Würde ich auch nie behaupten, mir wird es nur leider häufig vorgeworfen.)
Mit Enno lief immer alles toll. Einfach und unbeschwert. Und was ist besser als ein Hund? Zwei Hunde.
Weshalb 1,5 Jahre später Bent einzog. Ich gebe zu, dass ich nicht wüsste, ob ich das heute noch mal so machen würde. Nicht wegen Bent.
Aber Enno mochte andere Hunde ja sehr und ich war so überzeugt davon, dass er gut mit einem Partner an der Seite leben könnte. Heute bin ich der Meinung, dass es auch ganz gut ist nur einen Hund zu haben, der dafür Spazierbekanntschaften hat, o.ä.
Nein, das bedeutet bitte nicht, dass ich Bent oder Ayumi nicht liebe oder ähnliches Zeugs.
Ich war damals eben naiv, euphorisch, vom "Hundevirus" infiziert. Hatte schon damals von drei Hunden geträumt. Und ja, ich bin überzeugt davon, dass Enno, Bent und Ayumi ein super Dreiergespann abgegeben hätte. Aber nun wünsche ich mir keinen dritten Hund mehr dazu.
Nunja, Bent zog also ein und ich wiederholte meine Anfängerfehler glücklicherweise nicht. Dafür passierte etwas anderes Unschönes als Bent ein halbes Jahr alt war. Kerstin war sogar dabei.
Wir gingen gemeinsam spazieren und Bent kam wegen einem anderen Hundehalter nicht. Es entschuldigt mein folgendes Verhalten zwar nicht, aber erklärt es: mir ging es wirklich sehr, sehr schlecht. Ich hatte schlicht keine Nerven mehr.
Der Hundehalter machte keine Anstalten weiterzugehen, weshalb ich ihn angebrüllt habe. (Nein, das ist nicht okay.)
Bent kam, wollte aber direkt wieder abzischen. (Verständlich)
Ich brüllte "DU BLEIBST JETZT HIER!!!!!!", nahm ihn auf den Arm und ging zügigen Schrittes und unter Tränen nach Hause.
Das war das erste und einzige mal, wo ich mich derart daneben benommen habe. Und mir tut es dennoch bis heute leid.
Ja, mein Hund hat es überlebt. Der andere Hundehalter auch. Ja, ich war schlecht drauf. Aber das entschuldigt es nicht. Ich kann es mir nicht verzeihen.
Mehr habe ich nicht zu "beichten". Mehr ist in dieser Art in den inzwischen fast drei Jahren einfach nicht passiert.
Da habt ihr es, ehrlich und unverblümt. Ich finde es traurig, dass ich mir unterstellen lassen muss, meine Hunde kennten keine Grenzen, meine Hunder stünden unter dauerhaftem Stress und seien in einer andauernden Erwartungshaltung.
Nehmt ihr euch doch mal ne knappe Viertelstunde, schaut euch das an und beschreibt mir bitte, wo meine Hunde unter meinem belohnungsbasiertem Training leiden. Es kann ja auch anonym kommentiert werden.
Und ja, so sieht und sah tatsächlich der Alltag bei uns aus. Die Videos sind auch schon alt, daher ganz sicher nicht extra aufgenommen worden, um irgendetwas zu "beweisen". ;)
Ich habe erstmal keine Kamera mehr..... am Sonntag wollte ich mit Bent auf das Zwerghundetreffen in Neuss. (Das Treffen fand wegen eines Trödelmarktes leider nicht statt. Habe ich aber erst erfahren, als ich schon in Neuss stand.) Die Kamera hatte ich in meinen Rucksack gepackt. Darin lief etwas Wasser von meiner Wasserflasche aus. Wirklich nicht viel.... die Kamera geht auch noch an, aber das Display bleibt schwarz. Also kann ich erstmal keine Bilder mehr machen. Leider.
Das nächste Zwerghundetreffen findet erst nächstes Jahr statt, wir werden auf jeden Fall wieder hinfahren. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, aber ich werde es nicht herausfinden, wenn ich es mir nicht ansehe. Vielleicht lösen sich meine Bedenken in Luft auf und Bent hat Riesenspaß dabei. :)
Ich bin desweiteren in voller Vorfreude, weil ich Ayumi und mich für einen Intensivkurs bei Wibke Hagemann angemeldet habe.
Es sind nur drei weitere Hunde - das gefällt mir sehr. Das ist eine Anzahl, die Ayumi definitiv bewältigen kann.
Ich bin sehr gespannt auf das Training. Ich freue mich auf den geschützten Rahmen.
Authentizität (von gr. αὐθεντικός authentikós „echt“; spätlateinischauthenticus „verbürgt, zuverlässig“) bedeutet Echtheit im Sinne von „als Original befunden“. Das Adjektiv zu Authentizität heißt authentisch. (Q) Synonyme zu Authentizität
Das ist ein sehr großes Wort (zumindest für einige) in der Hundelandschaft.
Wobei authentisch dann nicht das heißt, wie es definiert ist, sondern eine ganz eigene Definition bekommt. Nämlich: die eigenen Gefühle ungefiltert am Hund auszulassen, egal ob es ihm nun schadet oder nicht.
Die Krönung kommt gleich hinterher: der Hund würde ja sowieso merken, dass man sauer ist. Da braucht man ja nicht nett sein. Der Hunde würde das ja wollen, die Ehrlichkeit zu schätzen wissen, .....
Also; wo soll ich anfangen, ohne von ganz vorne anfangen zu müssen.
Ein Hund möchte Stress, Bestrafung und so weiter, gerne vermeiden. Er möchte nicht bestraft werden und ist dann froh darüber, dass man so "ehrlich" und "aufrichtig" zu ihm war. Das ist eine Behauptung, die an Hohn schon fast nicht zu übertreffen ist.
Man sollte das Wort "authentisch" auch bitte bitte nicht mit "launisch" verwechseln. Oder bin ich zu jedem Menschen, der mir über den Weg läuft, unfreundlich, weil ich mal schlechte Laune habe? Natürlich nicht, ich kann mich als erwachsener Mensch ja wohl bitte beherrschen.
Ja, selbstverständlich. Ein Hund merkt sofort, wenn man sauer ist. Gibt mir das den Freibrief, meine Wut an ihm auszulassen? Nein.
Interessant bis zutiefst erschreckend ist also die Schlussfolgerung: "Auch wenn ich "Feines Hundileinchen" säusel, wenn dabei alles an meiner
Körpersprache auf Unwetter um Anmarsch steht, wissen die Hunde was Sache
ist. Niemand kann sich so dermaßen verstellen, dass ein Hund nicht
merkt was Sache ist."
Als würde es um das "sich verstellen" gehen!
Der Hund muss ja die schlimmsten Dinge anstellen, die man sich nur vorstellen kann, wenn "die komplette Körpersprache auf Unwetter im Anmarsch" steht. Meint man.
Da wird dann in Foren groß und breit rumgetönt, wie unglaublich "authentisch" man sei, aber gleichzeitig mit Herz und Humor an die Sache gehen würde. Wenn ich mir dann durchlese, bei was für "Vergehenchen" die Leute schon aus der Haut fahren, frage ich mich wirklich, wo da der Humor und die Gelassenheit überhaupt sein soll.
"Einmal hab ich Einstein abgerufen, was hat der getan, mich angeschaut
und gemütlich in die andere Richtung getrottet. Da hab ich ihn abgeholt
und ihn wissen lassen, was ich von der Situation halte, kein Schreien
oder körperliche Strafe, aber er wusste, dass es nicht gut war, was er
da gerade gemacht hat."
Da kann man doch nur hoffen, dass solche Menschen niemals nie an einen eigenständigen Hund geraten.
Es ergibt sogar ein sehr ambivalentes Bild.
Auf der einen Seite möchte man sich um alles in der Welt von dem Feindbild der positiven Verstärkung abgrenzen, in dem man noch und nöcher betont, wie unglaublich krass drauf man sei.
Und auf der anderen Seite spaziert man mit Herz, Bauchgefühl und natürlich vorallem Humor durch die Gegend.
Ich weiß nicht, wen diese Menschen damit veräppeln wollen. Mich jedenfalls nicht.
Gerne werden ja auch immer die "klaren" und "deutlichen" "Ansagen" betont, die es geben müsse und bei belohnungsbasiertem Training nicht vorkämen. Ich weiß nicht, was diese Leute falsch machen. Ich weiß es wirklich nicht. Mir wurde nun schon mehrfach gesagt, dass ich sehr ruhig bin, dass ich in "Engelszungen" mit meinen Hunden rede. Und dennoch schaffe ich es, dass alle meine Signale sehr "klar" und sehr "deutlich" für die Hunde sind. Weil ich sie ihnen beigebracht habe. Da muss ich keine Ansagen verteilen, lauter werden oder mit dem Fuß aufstampfen, um eine Deutlichkeit zu unterstreichen.
Aber dann wird da ja noch "jeder Hund ist eben anders" eingeworfen.
"Wenn man zwei Hunde hält, ist es unmöglich beide gleich zu erziehen".
Also....
wenn ich mir so meine Hunde anschaue... die Hunde meiner Freunde, die Hunde von Trainern....
doch, werden alle sehr ähnlich, auf Basis belonungsbasiertem Trainings,
erzogen. Scheint zu funktionieren. Da muss der Fehler wohl doch beim Anwender
liegen, sorry.
Auffallend oft wird auch behauptet "positive Verstärkung funktioniert bei einfachen Hunden, aber sobald ein Hund mehr mitbringt, kommt man damit nicht mehr weiter".
Wie soll ich beispielsweise einen Hund, der unter dem Deprivationssyndrom leidet, der unverträglich mit anderen Hunden war, der aus dem heitersten Himmel beißen kann (bis heute!)(und das ist noch nicht einmal die komplette Liste), beschreiben? Ich sage mal "nicht ganz so einfach". Positive Verstärkung hat diesem Hund zu einem, mehr oder wenigen (da depriviert), normalen Leben verholfen. Dieser Hund wurde durch dieses "authentische Rumstrafen" doch erst so kaputt gemacht.
Und wenn wir schon dabei sind, dass positive Verstärkung bei
"kernigen Hunden" nicht funktioniert - warum - und ich habe schon so oft
gefragt, noch nie eine Antwort bekommen - warum sind denn genau DIE Hunde "kernig", die sich so eine Behandlung gefallen lassen? Warum?
Warum
ist nicht der Akita, Shiba, Husky oder Malamute" kernig"? Die beißen
halt, wenn der Mensch meint, er muss sich wie ein Horst aufführen. Ist
das nicht "kernig"? Also ich finde schon. Da stinkt doch jeder
Schäferhund gegen ab. Die lassen sich doch das gefallen. (Ich habe gar nichts gegen Schäferhunde, nur sind das ja sehr beliebte Kandidaten bei solchen Menschen.)
Warum sollen
das bitte "kernige" Hunde sein? Auch der Spitz ist da "kerniger".
Die Antwort auf meine Frage ist: diese Leute hatten noch nie einen Hund, der sich so eine Behandlung nicht gefallen lässt. Diese Leute hatte noch nie einen "wirklich kernigen Hund".
Und ich weiß, wie sehr diese Halter über diese Sätze mit den Zähnen knirschen. Die eigene Medizin schmeckt eben nicht.
Wenn man sich einiges an Wissen angeeignet hat, nicht an Märchen glaubt und dies mit anderen Akitahaltern kommuniziert, hat man eigentlich nur eines: verloren.
Es ist nahezu unmöglich sich mit den meisten von ihnen auszutauschen. Sie verfallen dem Glauben, dass der Hund, und vorallem der Akita, ein Rudeltier sei, welches aber zeitgleich mit Artgenossen vollständig unverträglich sei, denn schließlich sei ein Akita dominant und möchte alles und jeden, und natürlich vorrangig seine Menschen, auf den Rücken schmeissen.
Wenn man dann einhakt, dass das vielleicht nicht unbedingt der Fall sein müsse (soll heißen, ich drücke mich schon SEHR diplomatisch aus, weil ich meine Pappenheimer nunmal kenne), bekommt man den "Shitstorm" seines Lebens ab.
Selbstverständlich begründe ich meine Standpunkte. Liefere Quellen, die allerdings niemanden interessieren. Es wird sofort und ohne Umschweife beleidigt, es kommen Behauptungen, die als Tatsachen verkauft werden ohne diese zu belegen, und nebenbei darf man sich noch die Frage gefallen lassen, wie viele Jahre Akitaerfahrung man denn überhaupt hätte.
Es wird manche Menschen überraschen, aber ich muss sogar genau gar keinen Hund halten, um mir das Wissen aneignen zu können. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber: das Wissen ist frei verfügbar für jedermann.
Ich muss keinen Akita halten um zu wissen, dass der Akita genauso das Lebewesen Hund und ein Säugetier ist, wie jeder andere Hund auch.
Und die Ironie an der Sache ist: selbst wenn ich 30 Jahre Akitaerfahrung hätte - es würde nichts ändern. Dann würde ihnen schon etwas anderes einfallen, warum ich nicht recht haben könne.
Was mich am meisten nervt ist eigentlich, dass sie sich nicht einmal die Quellen ansehen. Nein, man muss mir nicht etwas glauben, weil ich es sage. Aber man könnte vielleicht anfangen mit mir über etwas zu diskutieren, weil man sich die Links durchgelesen hat.
Es wäre schön, wenn die anderen Akitahalter dazu in der Lage wären, eine gesittete Diskussion zu führen. Dazu gehört, neben dem Unterlassen von Beleidigungen, auch, dass man seine Behauptungen begründen kann. Ansonsten macht das alles einfach keinen Sinn.
Und nein, die Bücher von Cesar Milan sind nunmal keine wissenschaftliche Quelle.
Wenn die Halter damit anfangen: "Erforscht oder nicht erforscht, der Hund ist und bleibt ein Rudeltier ;)" dann.... hat man verloren. Was will man da noch entgegnen?
Sie möchten nicht wissen, was richtig ist. Sie wollen nur glauben, was richtig ist. Um so ihre Methoden rechtfertigen zu können. Irgendwie muss man das Gewissen ja wohl beruhigen. Wenn sie denn eines besitzen. (Ich zweifle manchmal daran.)
Ich finde es erschreckend bedenklich in einer Akitagruppe den Ratschlag lesen zu müssen, dass sich die Kinder einer Familie bitte niemals vor dem Hund auf den Boden liegen/setzen sollen, weil sie sich sonst dem Welpen unterwerfen würden und dieser zum Chef würde.
Ich meine..... ernsthaft?
Es wird nicht einmal hinterfragt. Sondern brav "gefällt mir" gedrückt.
Und es gibt noch viel, viel schlimmere Beispiele. Genau deshalb mag ich die meisten Akitahalter nicht. Weil es schreckliche Menschen sind, das zeigt mir der Umgang mit ihren Hunden.
In der Akitagruppe habe ich verloren. Nur, weil ich es nicht für nötig halte einen Hund so zu behandeln, wie sie es tun. Ich habe mir nun angewöhnt, nur noch selten reinzusehen. Wenn mir etwas auffällt, dann schreibe ich einen ganzen Roman (MIT Quellen) und stelle danach die Benachrichtigungen aus. Denn ich weiß, dass ich einen weiteren Shitstorm ernten würde. Das brauche ich nicht. Aber wenn jemand etwas dazu lernen will, dann hat er schon ein paar brauchbare Informationen von mir erhalten, kann bei Bedarf per privater Nachricht nachfragen oder selbst weiter recherchieren.
Als ob man mit Eis streitet
— ein vodalischer Ausdrück für "seine Zeit vergeuden"
In Foren und Hundekreisen gibt es ein berühmt-berüchtigtes Vergehen: die Vermenschlichung des Hundes. Für viele Halter scheint es DER schlimmste Fehler zu sein, den man als Halter nur machen könne. Irrsinnigerweise haben sie eine ziemlich seltsame Vorstellung von "Vermenschlichung":
Nein, es ist keine Vermenschlichung, wenn ich meinen Hund Kosenamen wie "Baby" oder andere Formen davon gebe.
Nur weil ich Enno "Babybär" genannt habe, habe ich ihn noch lange nicht im Kinderwagen umher kutschiert. Ich habe ihn deshalb nicht wie ein Menschenkind behandelt. Mir ist übrigens auch bewusst, dass ein Hund kein Bär ist. (Nur für den Fall der Fälle.... bei manchen "Kritikern" weiß man nie.) Ich habe es einfach mit "Bär". Bent heißt Bentibär, Bühchibär. Ayumi ist Mauslbär. Ja, sie werden dennoch ganz normal behandelt.
Nein, es ist keine Vermenschlichung, wenn ich für meine Hunde koche.
Lasagne, Spaghetti Bolognese, Eintopf, Auflauf, Pizza, zur Erfrischung ein Eis - ja, soetwas steht hier auf dem Speiseplan. Es sollte eigentlich gar nicht auf so viel Unverständnis stoßen, wenn man sich in das Gedächtnis ruft, wie die Hunde früher ernährt wurden. Nämlich von Resten. Dennoch scheint es für manche Hundehalter ein Dorn im Auge zu sein und wird als "Vermenschlichung" angesehen.
Nein, es ist keine Vermenschlichung, wenn ich Verständnis und Empathie für meinen Hund aufbringe.
So traurig es auch ist, aber manche Menschen lassen ihren Hund bewusst leiden, denn würden sie "nachgeben", hätte der Hund "gewonnen", sein Ziel erreicht, seinen Willen bekommen und das wäre schließlich einer der schlimmsten Fehler, den man machen könne. Dabei sind sie einfach nur grausam.
Nein, es ist keine Vermenschlichung, wenn ich meinen Hund hin und wieder auf den Arm nehme.
Manche Hundehalter, vorallem von großen Hunden, amüsieren sich und verspotten einen, wenn man den Zwerg- oder Kleinhund vor der anrasenden Dampfwalze schützen möchte. Nein, mein Zwergspitz ist mit seinen knapp 3 kg nicht in der Lage es mit einem 40-kg-Koloss "unter sich auszumachen".
Und ja, ich nehme ihn nicht nur bei gefährlichen Hundebegnungen hoch, sondern auch um ihm gewisse Dinge zu erleichtern. Die Treppe in die obere Etage zum Beispiel. Die Stufen sind weit auseinander, sie sind offen, er hat Angst und selbst wenn er sie springen könnte, wäre es alles andere als gut für seine Gelenke. Also trage ich ihn. Mir bricht da kein Zacken aus der Krone - da sollte es andere Hundehalter doch bitte auch nicht stören.
Ja, ich weiß, dass mein Hund vier gesunde Pfoten hat. Diese nutzt er auch. Ich erlaube es mir dennoch, das Leben meines Zwerghundes hin und wieder etwas zu erleichtern. Es sei uns gegönnt.
Nein, es ist keine Vermenschlichung, wenn ich Vergleiche aus der Menschenwelt heranziehen muss, um gewisse Punkte für manche Diskussionsteilnehmer verständlicher zu machen.
Also mal ehrlich, da kann ja niemand etwas dafür, wenn etwas einfach nicht verstanden wird. Nur, weil man etwas erklären möchte, sieht man seinen Hund nicht als menschliches Kind an.
Im Gegenzug: JA, es IST Vermenschlichung, wenn man seinem Hund die abtrünnigsten Gedanken unterstellt.
Der Hund mache ja alles nur um seinen Menschen zu terrorisieren. Wenn der Hund uriniert, dann nur, um seinen nicht vorhandenen Respekt zu demonstrieren. Es wird irgendwie übersehen und übergangen, dass Urin für einen Hund die normalste Sache der Welt ist. Es ist für den Hund nicht negativ behaftet. (Ich frage mich gerade, warum es das bei so vielen Menschen ist, aber nun gut.)
Wenn der Hund doch auf die "verbotene Couch" hüpft, dann natürlich nur, weil er seinem Menschen die Mittelkralle zeigen möchte. Nicht, weil er es sich gemütlich machen möchte. Hüpft er nur auf die Couch, wenn sein Mensch nicht da ist, dann ist das natürlich noch respektloser. Der Hund hat etwa nicht gelernt, dass man es nur machen kann, wenn Frauchen nicht da ist, weil es ja sonst wie ein wildgewordenes Äffchen ausrastet.
Der Mensch ist für den Hund die Welt, meist (traurigerweise) auch, wenn er schlecht behandelt wird. Ist da eine solche Denke wirklich von Nöten?
JA, es IST Vermenschlichung, wenn man dem Hund sämtliche natürliche und hündische Kommunikation verbietet.
Ein Bellen, ein Knurren, ein Abschnappen, .... das ist alles normal. Natürlich. Hündisch. Viele Menschen sind aber sehr pikiert, wenn ein Hund dieses Verhalten zeigt. Der HAT doch nicht zu bellen/knurren/schnappen. Das gehöre sich doch nicht. Stattdessen soll sich der Hund mit alles und jedem verstehen. (Was absolut unnatürlich ist.)
Hier wird unsere soziale Norm dem Hund aufgedrückt.
JA, es IST Vermenschlichung, wenn man den Hund scheisse behandelt, weil die Hunde untereinander ebenso handeln würden.
Man muss das doch bitte ganz klar unterscheiden: ein Hund handelt aus völlig anderen Gründen wie wir Menschen. Ein Hund interessiert es herzlich wenig, ob ein anderer an der Leine zieht, auf die "verbotene Couch" hüpft, das Butterbrot vom Teller klaut, .....
Sehr gerne werden vorallem Welpen unnötig hart behandelt. Da wird dann schon mal zugeschlagen, wenn der Welpe mit seinen spitzen Zähnchen in die Finger beißt. Rechtfertigung: das würde die Hundemama ja auch so machen, das würde der Welpe schon verstehen. NEIN, das versteht der Welpe NICHT.
JA, es IST Vermenschlichung, wenn man ständig um seine "Führungsposition" bangt.
Ich kenne eigentlich nur ein Lebewesen, das ständig nach Macht giert. Das ist der Mensch selbst. Warum man sich dann ständig vor seinem eigenen Hund fürchten muss, ist mir nicht klar. Gerne wird diese "Dominanz" auch mit der Abstammung vom Wolf begründet. Muss ich mich beim Spaziergang durch den Wald davor fürchten, von einem Wolf auf den Rücken geschmissen zu werden? Nein? Na sowas aber auch.
Die Homepage über Tomasini und sein Leitwolf Training (ja, er schreibt es selbst so, daher übernehme ich es) ist so ziemlich nichtssagend. Leere Phrasen, viel Text ohne besonderes Inhalt, für mehr von ... was auch immer? soll man doch bitte erst bezahlen. :)
So viel zu der Seite des Herren Tomasini.
Grob gesagt geht es darum, mit dem Hund wölfisch zu kommunizieren. Wortlos. Nonverbal. Mittels der inneren Einstellung, Haltung und der Körpersprache.
Zur Veranschaulichung Vidoes:
Hier sieht man Hunde, die bedrängt werden. Die Menschen blockieren den Weg, machen sich groß und breit, .... sollen wohl nicht ihren Besitzer überholen.
Hier eine weitere Perle:
Ich weiß nun immer noch nicht so ganz, wo diese wölfische Kommunikation liegen, noch was das ganze Theater überhaupt soll. Warum will ich, dass mein Hund mich meidet, mich beschwichtigt wenn ich auf ihn zugehe????
Nonverbale Kommunikation klingt wohl erstmal total toll. Nicht mit dem Hund reden! Sich wortlos verstehen! Der Neid der Nachbarschaft kann einem sicher sein.
Warum dies über Bedrohen, Bedrängen und Einschüchterung passieren soll, dafür gibt es dann allerdings doch keine Erklärung.
Aber es gibt wohl Menschen, die auf diese Bauernfängerei hereinfallen. Dazu nehme ich ein paar Aussagen auseinander, wie sie in einem typischen Hundeforum vorkommen. (Originalzitate)
"Ich finde, dass ich das Konzept richtig gut anhört. Ich finde es einfach
so wichtig, dass der Hund nicht mit Leckerlis bestochen wird und dann
"gehorcht", sondern dass man auf einer ganz anderen Ebene (eben
beispielsweise die körpersprachliche) mit dem Hund kommuniziert und ihn
führt."
Erst einmal hat belohnen mit bestechen so gar nichts zu tun. Wüsste man aber auch, wüsste man wie das Belohnen funktioniert. Das Thema Belohnung ist nämlich um einiges vielfältiger als "ich werfe mit Keksen um mich und besteche meinen Hund". Aber gut, ich will nicht zu weit ausholen.
Körpersprachlich kommunizieren. Das ist ein Sichtzeichen auch. Wenn ich möchte, kann ich dem Hund beibringen auf ein Augenzwinkern zu reagieren. Erfordert natürlich Training.
Führen hat auch bitte nichts mit dem Oben gezeigten zu tun. Das ist kein Führen. Die Hunde werden sinnlos bedrängt. Man kommuniziert nicht auf einer besonders tollen, geheimnisvollen Ebene, man bedrängt die Hunde. Man schüchtert sie ein.
Warum das funktioniert? Ein Hund ist schließlich nicht aus Stein. Warum sollte er auf Bedrohung nicht reagieren...... man wird für ihn unangenehm. Auch das wüsste man, hätte man Ahnung von der gesamtem Materie.
"Ich glaube eher, dass einfach viel weniger gesprochen wird und dass man
dort auf andere Kommunikationsweisen setzt, die wesentlich deutlicher
und subtiler funktionieren als das gesprochene Wort."
a) mit
viel Feingefühl, mit großer Sorgfalt, Genauigkeit vorgehend oder
ausgeführt; in die Feinheiten gehend; nuanciert, differenziert
b) fein strukturiert [und daher schwer zu durchschauen, zu verstehen]; schwierig, kompliziert
Trifft das auf dieses Leitwolf Training zu?
Natürlich nicht.
Wir Menschen können auch gar nicht hündisch oder wölfisch kommunizieren. Wir sind zu solch feinen Ausdrücken einfach nicht in der Lage. Wir sind vergleichsweise Grobmotoriker. Und wie man auf den Videos sieht, sieht man keinerlei Feingefühl. Keine Sorgfalt. Keine Genauigkeit.
"Was daran besser ist, als ein Kommando verbal zu geben, wurde irgendwo
gefragt: Aus meiner Sicht ist der große Vorteil, dass ich nicht vorher
aufbauen muss, welche Bedeutung hinter mein Verhalten steckt."
Hach, der Trugschluss schlechthin. Man würde nicht trainieren. Nicht konditionieren. Man würde sich einfach wortlos verstehen. Es klingt romantisch, ist aber leider Gottes einfach nur falsch!
Kein Mensch kann sich gegen die Konditionierung wehren. Auch kein Hund. So funktionieren wir, so lernen wir.
Der Hund lernt, dass er mich wohl besser nicht mehr überholt, weil ich ihm unangenehm werde, wenn er es tun möchte. Das ist kein hündisch oder wölfisch. Es ist simple Konditionierung. Und ob ich meinen Hund führe, in dem ich ihn bedrohe wenn er an mir vorbei laufen möchte, wage ich dann auch ganz stark zu bezweifeln.
"Die absolute Trainingsmethode gibt es nicht."
Ein gern genommenes "Argument", welches der Verteidigung dient. Dabei wird dann immer auf die Individualität der Hunde gepocht, dass dies und jenes nicht funktioniere.
Jeder Hund ist ein Säugetier. Er kann nicht nicht lernen, so gern sich das manche Halter auch einreden möchten. Allerdings: ja, man muss es schon richtig machen. Man muss auch die Motivation seines Hundes kennen. Pöbelt mein Hund aus Frust an der Leine, gehe ich ganz anders vor, als wenn es sich um Unsicherheit oder Aggression handelt.
Für einen unsicheren Hund kann die Distanzvergrößerung belohnend sein. Bei einem frustrierten Hund ist es kontraproduktiv. Ist deshalb nun "die Methode" Schuld? Funktioniert "nett" nicht, sondern muss man mal ordentlich den Chef spielen?
Nein, man hat als Halter einfach nur die Situation falsch erfasst und die falschen Trainingsschritte daraus gezogen.
"Nur so allgemein glaube ich, dass viele sich auf so einen Umgang nicht
einlassen wollen (können?), weil sie es auch irgendwelchen Gründen
schlecht finden. Ich vermute, weil zu menschlich gedacht wird."
Tatsächlich, auf so einen Umgang mit meinen Hunden kann ich getrost verzichten. :)
Das hat nichts mit Vermenschlichung zu tun. Ich lasse mich nur nicht blenden. Ich weiß, dass dieses Blocken, Bedrängen und Einschüchtern nicht hündisch oder wölfisch wäre. Ich muss sogar zugeben, dass ich "nonverbale Kommunikation", also zum Beispiel simple Sichtzeichen ;), als nie so besonders empfand. Mich persönlich hat es immer gefreut, wenn ich mit Enno geflüstert habe. Nicht, weil es so geheimnisvoll wäre, oder besonders, oder sonst irgendwas. Es hat mich einfach gefreut weil darum. Aus Spaß an der Freude.
"Ich sehe das eigentlich nicht so, dass alle Welt nonverbal kommunizieren
will. Wäre schön, wenn das wirklich viele machen wollten und sich
bemühen würden, das umzusetzen."
Was ist denn bitte an verbalen Signalen so unfassbar schlimm? Was? Kann mir das bitte IRGENDWER einleuchtend erklären?
Fühlt sich der Hundehalter auf der anderen Straßenseite genervt, wenn ich zu meinem Hund freundlich "Fuß" sage, anstatt ihn durch Körperblocks von irgendwas abzuhalten?
"ich war auch auf einem Leitwolf Extrem Seminar , für agressive Hunde. Es
geht dabei eigentlich darum , dem Hund körperlich zu führen. Z.b. Hund
schnuffelt irgendwo rum und kommt auf Ruf nicht herran, dann geht man
ernergisch auf den Hund zu bis dieser reagiert.Also guckt oder sich
leicht duckt etc. Dann sofort den Druck wegnehmen und wieder weggehen.
Im besten Fall hat Hund verstanden und folgt. Wenn nicht das ganze noch
eimal mit mehr Nachdruck."
Ganz tolle Idee, bei einem Hund mit angeblichen Aggressionsproblemen. Man lasse die Gewaltspirale beginnen.
Druck, energisch. Das soll... subtil sein? Wölfisch? ...
Ich muss mich schon wieder fragen, was dieses Gedöns mit einer souveränen Führung zu tun haben soll.
Oder Leinenführigkeit üben mit Körpersprache: Wenn Hund etwas weiter
hinter einem läuft oder schnuppert , weitergehen bis Hund angelaufen
kommt. Dann energisch umdrehen und dem Hund entgegen gehen und
ausbremsen bis dieser langsamer wird und sich hinter dem Hundeführer
einordnet. Dann weitergehen..im besten Fall bleibt Hund hinter dem
Hundeführer...
Warum wird Leinenführigkeit mit "der Hund hat hinter mir zu bleiben" gleichgesetzt? Leinenführigkeit bedeutet im Allgemeinen eigentlich, dass der Hund nicht zieht. Leinenführigkeit ist auch kein "Fuß".
Warum muss ich bei sowas simplen so rabiat vorgehen?
Für 2,5 Tage, in dem diese Dame so einen Mist gelernt hat, hat sie 400 Euro bezahlen dürfen.
"Soweit ich weiß, arbeitet Tomasini nicht mit körperlicher Gewalt (wie Milan manchmal), sondern rein körpersprachlich."
Bedrohen, einschüchtern, bedrängen, ja. Ob es deshalb gut ist, weil er zumindest mal keine Hunde schlägt oder tritt? .......
"An einer Engstelle sollten wir versuchen die Hunde hinter uns zu halten.
Das gelang dem Großteil und auch mir nicht wirklich da die Hunde auch
noch schön aufgeregt waren.
Daraufhin folgte unsere erste Lektion zum Thema nonverbale Kommunikation.
Er zeigte uns auf beeindruckende Weise, wie einfach es ist dem Hund mit
dem Körper, ohne ihn zu berühren oder die Leine zu benutzen, dazu zu
bringen hinten zu bleiben.
Die richtige Methode des Eindrehens, das richtige Timing.
Also startete ich den Versuch. Ich lief normal los und sobald Yoshi an
mir vorbei laufen wollte drehte ich mich in ihre Richtung ein, übte so
Druck aus, blieb kurz stehen und ging dann weiter.
Die "Teststrecke" betrug in etwa 50m.
Ich wiederholte es einige Male.
Nach 20m reichte schon die Drehung meiner Schulter um sie am Vorlaufen zu hindern und Yoshi lief entspannt ein Stück hinter mir.
Hier wurde auch schon klar das die Stärke des Auftretens in der Gruppe von Hund zu Hund variiert werden musste. Einige Hunde brauchten beim eindrehen eine deutlichere Körpersprache da sie sonst gar nicht reagierten. Yoshi hingegen reagiert schon sehr früh mit z.B. züngeln.
Ein Zeichen dafür den Druck sofort wieder rauszunehmen und evtl. die Intensität noch mal zu überprüfen.
Eine weitere "Lektion" beschreibe ich mal anhand eines Hundes der gerade Witterung aufgenommen hatte.
Der Hund reagierte nicht auf das Rufen der Besitzer.
Daraufhin zeigte uns der Trainer wie es möglich ist einen Hund von so etwas "abzuholen".
Er lief mit selbstsicherer Körperhaltung auf den Hund zu, blieb in
einiger Entfernung vor dem Hund stehen, der Hund reagierte verunsichert.
In dem Moment lief er mit dem Oberkörper leicht nach vorne gebeugt ein paar Schritte rückwärts.
Dreht sich dann um und ging strammen Schrittes in die andere Richtung.
Der Hund folgte neugierig.
Na, wem wird hier noch schlecht, wenn man diese Begeisterung über das Bedrängen liest?
Weiter schreibt die Dame:
"Es war echt Interessant zu sehen wie man einem Hund ohne Kommandos so
simpel zeigt stehen zu bleiben, zu folgen, etwas zu unterlassen etc.
Kein geziehe, kein zugequatsche.
Einfach nur Körpersprache die der Hund schnell versteht."
Der Hund versteht schnell, dass man zu ihm blöd wird. Ja. Ist das interessant? Beeindruckend? Toll?
Ich halte das für unglaublich schlecht. Also schlecht im Sinne vom "Können".
Was ist denn an diesem Bedrohen simpel? Ich fände das sogar sehr anstrengend. Ständig hinter meinem Hund her sein zu müssen, um ihn irgendwie einzuschüchtern. Ich will entspannt spazieren gehen, und nicht permanent ein Lebewesen terrorisieren.
Ich weiß auch nicht, warum man an seinem Hund rumziehen müsste. Oder ihn zuquatschen muss. Mich beschleicht das Gefühl, dass man einfach schlampige Signale aufgebaut hat, die ebenso schlampig ausgeführt wurden.
"Wir waren vor einem Drahtzaun und Übung war, den Hund vor den Zaun zu
bringen und ihm dann klar machen, dass er dort zu bleiben hat. Das lief
so, dass man langsam wegging und sobald der Hund nach wollte, einen
bestimmten Schritt auf ihn zu geht und ihn zurück drängt. Solange, bis
man viele Schritte weggehen kann. Dann holt man den Hund ab, also geht
auf ihn zu und lädt ihn dann ein, mit zu gehen. Sinn der Übung ist, die "Ressource" Raum zu begrenzen und kontrollieren."
So ein grober Aufriss für so eine simple Übung. Diese Leute finden es beeindruckend und toll, ihren Hund für ein "bleib" zu bedrohen, einzuschüchtern und zu bedrängen. Dabei wäre ein Sichtzeichen, ohne aversive Reize aufgebaut, ebenso nonverbal?
Der Hund soll da bleiben. Und die "Führer" quasseln von "Raum begrenzen und kontrollieren". Entschuldigung, aber hääääää?
Wieso macht man es sich so kompliziert?
Bei aller Liebe. Ich kann diesen Zirkus nicht verstehen!
"Und Verhalten kann man eben durch Körpersprache relativ schnell
erreichen, ein gut funktionierendes Hörzeichen wohl kaum in fünf
Minuten..... "
Zeit. Wird auch immer gerne als Argument genommen. Wieso habe ich denn keine Zeit meinem Hund ein "bleib" normal, ohne aversive Reize beizubringen? Wieso kann ich die Leinenführigkeit nicht normal beibringen? Wieso kann ich nicht einfach normal mit meinem Hund umgehen?
"Aber ich sehe es als eine Bereicherung noch genauer gezeigt zu bekommen wie ich allein über meine Körperhaltung mit meinem Hund kommunizieren kann."
Drohen, einschüchtern und bedrängen wird als Bereicherung empfunden.......
"Ich weiß nicht wie oft ich schon frustriert festgestellt habe das mein
Hund nicht stur ist, sondern sie einfach nicht versteht was ich gerade
will. 30m und sie hatte verstanden was ich von ihr will und schon auf das
leichte Schulter eindrehen reagiert. Und dabei reagierte sie nicht mehr
mit Züngeln oder ähnlichem."
Ja, ordentliches Training will schon gelernt sein. Klingt überheblich, ist aber so.
Warum die Hündin nicht mehr mit Züngeln reagiert? Weil sie diese Situation mit ihrerer Besitzerin meidet..... großes Kino. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.
"Der Trainer ging leicht vorgebeugt rückwärts - der Hund lief mit. Der Trainer ging aufrecht rückwärts - der Hund blieb stehen. Dabei hatte er nicht mit den Hunden vorher geübt, die Hunde verstanden es (meist) einfach. Es war für sie logisch."
Tatsächlich?
Ich muss gestehen, ich habe noch keinen Hund oder gar Wolf so laufen sehen....
"Genau das ist ja was wir Hundehalter alle wollen. Den Hund verstehen und
für den Hund verständlich sein um ein möglichst harmonisches
Zusammenleben zu erreichen."
Äh, nein. Um Gottes Willen, so einen schlimmen Umgang würde ich niemals wollen. Ich will meine Hunde nicht beherrschen, kontrollieren, eingrenzen, bedrohen, einschüchtern und/oder bedrängen.
Was das alles mit Harmonie zu tun haben soll.... naja, ich denke, ich habe mein Unverständnis bisher ganz gut zum Ausdruck gebracht.
"Wieso umständlich wenn es auch einfach und Universal verständlich geht? Natürlich kann man auch dressieren. Aber wieso sollte man es in jeder Situation machen? Daher hatte die Wanderung auch den Namen "Kommunikation". "
Interessante Sichtweise. Ich fände diesen Zirkus absolut anstrengend, unnatürlich. Vorallem nicht wölfisch oder hündisch. Sondern einfach absurd und unnötig hart.
Und wieder: richtiges Training sei Dressur. Diese Art der Konditionierung, die sie anwenden, natürlich nicht. So viel Ahnung haben diese Menschen. Deshalb rede ich von Bauernfängerei.
"Warum ist es immer gleich so furchtbar schlecht, wenn der Hund mal einen
Moment ins Meiden geht ? Muß ich wirklich als Mensch immer versuchen,
den Hund wie ein rohes Ei zu behandeln ? Bloß keine Handlung, die den
Hund mal zum Beschwichtigen oder gar Meiden bringt ?"
Liest man auch oft. Sobald gegen diesen Zirkus ist, vermenschlicht man seinen Hund, behandelt ihn wie ein rohes Ei, packt ihn in Watte.
In der Realität sieht es aber so aus, dass rein positiv eine Utopie ist. (Wie oft habe ich das inzwischen geschrieben....)
Im Alltag wird es immer wieder etwas geben können, was dem Hund unangenehm wird. Auch ich als Mensch. Wenn ich dem Hund ausversehen auf die Pfote getreten bin, bin ich für ihn unangenehm geworden. Punkt.
Es gibt ganz einfach Leute, die auf solche Trainingsmethoden verzichten. Weil es anders geht. Weil es, in meinen Augen, besser geht. Das hat nichts mit Watte oder Eiern zu tun. Sondern eher mit Wissen.
"Ich habe meinen Rüden schon öfter mal weggerempelt, wenn er meint, er
müsse draußen immer vor mir laufen, deshalb würde er nicht nach mir
schnappen oder beißen"
Dann sollte die Dame froh sein, einen solch gutmütigen Hund zu haben, der sich diese Behandlung gefallen lässt.
Ich schrieb, dass meine Hunde nicht hinter mir laufen müssen. Die Antwort:
"Yoshi ab und an schon. Was bringt es mir wenn sie auf einem schmalen
Weg vor mir läuft und am Ende des Weges ins nächste Fahrrad rein. Oder
wir übereinander stolpern."
Wenn der Weg zu schmal ist, laufe ich auf der Straße oder der Hund läuft ganz simpel vor mir, an der kurzen Leine.
Warum sollte man übereinander stolpern? Entweder bin ich unglaublich geschickt im Umgang mit meinen Hunden (was ich wirklich nicht für wahrscheinlich halte ;) ) oder.... hier wird wieder irgendwie eine Gefahr konstruiert, um die Härte rechtfertigen zu können.
"Genau, die innere Haltung des HH ist das A und O. Der Mensch muss sich
sicher sein in dem, was er tut. Authentisch, nicht gespielt."
Ich muss also innerlich auf Krawall gebürstet sein, um diese Methoden authentisch rüberzubringen. Merkt außer mir keiner, was für ein trauriges Armutszeugnis da abgeliefert wurde?
- - - - -
Wieso beschränkt sich diese "hündische, nonverbale Kommunikation" immer nur auf das Negative?
Warum erkennen die Leute nicht, dass sie ebenso konditionieren? Dass sie die Hunde bedrohen, bedrängen und einschüchtern?
Warum sind verbale Signale automatisch schlecht? Warum quatsche ich meinen Hund automatisch in einer Tour zu, wenn ich zugebe, dass ich auch verbale Signale nutze?
Würde man als Mensch so behandelt werden.... würde man das tatsächlich souveräne Führung nennen oder nicht doch eher Tyrannei?
Warum kann ich meinem Hund so simple Dinge wie "bleib" oder Leinenführigkeit nicht ohne aversiven Reiz beibringen? Weil diese Übungen zu schwierig sind? Ist der gemeine Hundehalter mit sowas schon überfordert?
Warum können die Hundehalter ihre Hunde nicht mehr lesen? Wieso scheint ihnen das Bauchgefühl abhanden gekommen zu sein?
Fragen über Fragen.... und bisher konnte sie mir noch keiner beantworten.
Mein Fazit.... dieses Leitwolf Training ist blanke Geldmacherei. Dieser Mann geht auf Bauernfängerei. Traurig ist, dass er diese Bauern auch noch findet. Die mit Begeisterung da mitmachen.
Ich kann mittlerweile immer besser nachvollziehen, warum der Blog meiner Freundin "Ohne Maulkorb | Unzensierte Beiträge über Hundeerziehung [...]" heißt. Denn genau diesen Maulkorb erhalte ich seit geraumer Zeit in einem großen Hundeforum.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich insgesamt verwarnt wurde, aber in letzter Zeit erhalte ich für jeden Fliegenschiss eine Verwarnung. Zum Beispiel wegen einer privaten Nachricht, in der ich eine Userin fragte, warum ihr japanischer Freund kein Japanisch kann.
Oder als sich ein Beitrag von mir um Sekunden(!) mit dem eines "Moderators" überschnitten hatte, welcher dazu aufforderte, zurück zum eigentlichen Thema zu kommen. Es waren Sekunden! Und ich wurde verwarnt.
Bei jedem Beitrag muss ich darauf achten, wie ich mich ausdrücke. Bei heißen Debatten darf ich nicht zu lange mitmischen, denn am Ende bin ich diejenige, die verwarnt wird. Nicht weil es "richtig" wäre. Sondern weil die Obrigkeiten etwas gegen mich haben. Weil sie es können.
Mit etwas Geschick und ein paar Smilies lässt es sich gut umgehen - aber Spaß macht es nicht, wenn sich jeder wie die Axt im Walde aufführen darf und man selbst hat alles zu schlucken und hinzunehmen. Von Fairness und Neutralität ganz zu schweigen.
Warum ich mich nicht einfach lösche? Das alles ignoriere? Mir die Kraft spare?
Weil es wichtig ist, dass es noch Leute gibt, die aufklären. Weil es wichtig ist, dass solchen Idioten die Stirn geboten wird. Ich mache das nicht für mich. Ich mache das nicht, weil mir langweilig ist und ich nichts Besseres zu tun hätte. Ich mache das nicht, um mich zu profilieren. Ich mache das nicht, um andere zu bekehren.
Ich mache das, weil irgendwelche Idioten von Ammenmärchen erzählen. Die Hunde misshandeln, weil sie glauben, es wäre richtig so. (?!) Solange irgendein Idiot Mist erzählt, solange werde ich dagegen halten. Und ich weiß, dass die Aufklärungsarbeit niemals aufhören wird. Darum höre ich nicht auf.
Und: weil es den Leuten hilft. Weil sie lernen, weil sie umdenken, einfach nur, weil sie die Diskussionen mitverfolgen. Nicht weil sie selbst mit mir diskutieren würden. Das hat man selten.
Ich erhalte die privaten Nachrichten oder e-Mails. In denen sich für alles bedankt wird, in denen man bestärkt wird. In denen nachgefragt wird, wenn sie tiefer in die Materie eintauchen wollen. Auch bin ich immer ein Ansprechpartner für allerlei Problemchen.
Auch kareki hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie war auch mal in diesem Forum. Wurde dann gesperrt. Ich weiß es noch, als wäre es erst gestern gewesen. Und liebe Idioten - das werde ich weder jemals vergessen, noch euch jemals verzeihen, so viel kann ich euch versprechen!
kareki klärte ebenfalls sehr viel auf. Also war sie unbeliebt; intelligente Leute, die den Obrigkeiten nicht Honig um den Mund schmieren, sind in dem Forum nunmal nicht so gerne gesehen.
Aber kareki hat dermaßen Eindruck hinterlassen und es kann sich keiner, auch nicht die Obrigkeiten, dagegen wehren:
Sie erzählte damals von ihrem deprivierten Hund Akuma.
Als Deprivationssyndrom wird die Gesamtheit der Symptome bezeichnet,
die durch eine reizarme Aufzucht entstehen, wenn sich der Hund in seinem
weiteren Leben in einer komplexen und anregenden Umwelt befindet. Durch
seine Defizite in der Gehirnstruktur kann er mit den vielen
Umwelteinflüssen nicht umgehen. Er reagiert zunächst mit einer Phobie
vor allem, was neu ist und aufgrund der dynamischen Vorgänge im Rahmen
dieser Erkrankung lebt er sehr bald in einem dauernden Zustand von
Angst: deprivationsbedingte Ängstlichkeit. Allzu schnell lernt ein Hund
in diesem überwachsamen, angespannten Zustand, dass aggressives
Verhalten ein hervorragende Methode ist, sich alles und jeden vom Leib
zu halten.
http://angsthund.de/content/deprivation/scholl/
So ein Hund ist nicht gerade einfach. Man muss ihn verstehen lernen, auf ihn eingehen. Nun erzählte kareki von Akuma, dem Training und ihrem Alltag. Und was erntete sie? Spott. Spott. Spott. Und Beleidigungen.
Das Deprivationssyndrom gäbe es nicht. Das könne nicht sein, dass Akuma das habe. Sie sei doch einfach nur unfähig. Sie lüge. Für so einem Hund hätten diese Menschen keinen Respekt übrig. Dem müssten mal ordentlich die Leviten gelesen werden.
(Ja, richtig. kareki wurde verspottet und beleidigt - und SIE wurde gesperrt.)
Und nun, zwei, drei Jahre später ist das Deprivationssyndrom in aller Munde. Man weiß nun, was es ist. Es ist nun gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass ein Hund das haben könnte. (Für meinen Geschmack wird es inzwischen sogar zu oft laienhaft diagnostiziert.)
Aber ich freue mich insgeheim wirklich darüber. Nicht nur, dass sie vielen Usern gut im Gedächtnis geblieben ist (sie wird desöfteren vermisst), nein, das ist der ultimative Beweis, dass sich all das damals gelohnt, dass man etwas bewirkt hat. Auch bei den "Diskussionsgegnern".
Oh und achso - ich ignoriere sogar sehr viel. Ich halte sehr oft still, obwohl in mir ein Feuer brodelt und ich zig begründete Argumente gegen irgendeinen Schwachsinn hätte. Wenn ich also reagiere, war ich dementsprechend lange still oder dementsprechend dumm und falsch ist das, was man da so lesen muss.
Man verzeihe mir die Unsachlichkeit - irgendwann kann sogar ich ungemütlich werden. Aber eigentlich bin ich ganz nett, wirklich! ;)
Ich gebe zu, ich kann den Begriff "Wattebauschwerfer" langsam nicht mehr hören, denn er soll nur eines: denunzieren. Ich mag so nicht betitelt werden, auch nicht aus Spaß. Weil es nicht spaßig gemeint ist, sondern der Gegenüber einfach überhaupt keine Ahnung davon hat, wie man eigentlich trainiert und ihm deshalb nichts Besseres dazu einfällt.
Ich bin kein "Wattebauschwerfer". Ich bin nur ein Hundehalter mit Herz, Bauchgefühl und Verstand. Weder mein Herz, noch mein Bauchgefühl sagen mir, dass es richtig sei, meinen Hund zu gängeln. Ihn in Situationen zu schicken, die er nicht meistern kann, um ihn dann dafür bestrafen zu können. Herz und Bauch sagen mir auch nicht, dass ich meinen Hund anpöbeln muss. Liest man in Hundeforen diese zwei Worte könnte einem glatt schlecht werden, was darunter verstanden wird.
Positive Verstärkung, beziehungsweise. belohnungsbasiertes Training, sei ja so unglaublich verkopft. Man würde ja eine Wissenschaft daraus machen! Konfliktvermeidung betreiben!
Nein, ich muss zugeben, dass ich es nun nicht sonderlich schwierig fand zu lernen, wie ein Hund lernt. Oder Säugetiere im Allgemeinen. Daher weiß ich nicht, woher dieses Verkopfen kommen soll, das ja bei belohnungsbasiertem Training zwangsläufig auftreten MUSS.
Komplett straffrei ist eine Utopie - und ich weiß nicht wie oft andere und ich das inzwischen betont haben, es dennoch immer wieder übergangen oder einem ein Strick daraus gedreht wird - denn es kommt im Alltag einfach vor dass jemand oder etwas unangenehm für den Hund wird. Das heißt aber nicht, dass ich meinen Alltag oder Training bewusst mit Strafen gestalte.
Ich rede relativ leise und ruhig mit den Hunden. Mit Enno konnte ich auch flüstern. Mein Bauchgefühl signalisiert mir nicht, dass ich meinen Hund im Kasernenton herumkommandieren muss. Das wurde auch schon auf einem Hundeplatz an mir kritisiert; ich würde ja in Engelszungen mit meinem Hund sprechen.
Gehen den Leuten die Argumente aus, ziehen sie ihr "Ass" aus dem Ärmel: "Wenn du meinst, man kann Hunde ohne Strafe trainieren, dann hattest du eben noch nie einen "richtigen" Hund!"
Das Witzige an der Sache ist allerdings aber: sie "argumentieren" mit Hunden, die sich genau dieses Programm auch noch gefallen lassen. Absurd, oder? Abgesehen davon, dass ich bei "richtiger Hund" nur mit den Augen rollen kann, müsste man nicht die Hunde darunter definieren, die sich so eine Behandlung nicht gefallen lassen? Die ein Echo geben, mit dem solche Hundehalter nie klar kommen würden?
Über diesen vermeintlichen Geniestreich der Kritiker meines Trainings kann ich inzwischen nur noch müde lächeln.
Erschreckend ist, wie viele Leute auf diese Bauernfängerei reinfallen. Wie viele Leute immer nur glauben wollen, anstatt zu wissen. Sie wollen glauben, was richtig und was falsch ist. Sie wollen es nicht wissen. Ich meine, wissen hat ja nichts mit verkopfen zu tun. Dieses Wissen ist ja in großen Teilen auch für jeden frei verfügbar, man müsste nur einmal eine Suchmaschine bedienen.
Dass ich eine Sache verkopfen muss, weil ich keine Ahnung von dieser habe, kommt mir da schon schlüssiger vor. Wenn man sich die Regeln der Strafe durchliest, die eingehalten werden müssen, um "korrekt" zu strafen, dann ist der Vorwurf des Verkopfens gegenüber der positiven Verstärkung ja geradezu blanker Hohn.
Oft werfen die Kritiker dann ihnen bekannte Hundehalter in den Raum, die ja an Miniproblemchen jahrelang arbeiten und es dennoch nicht besser wird; völlig klar warum, denn die arbeiten ja positiv verstärkend. Die Frage, die immer wieder unter den Teppich gekehrt wird: ist das, was der besagte Hundehalter da macht, denn auch wirklich positiv verstärkend?
Denn ja, positive Verstärkung, oder belohnungsbasiertes Training, ist nun einmal viel, viel mehr als sinnlos Leckerchen durch die Gegend zu werfen. Natürlich kann man Fehler machen, kann in Stolperfallen geraten. Deswegen aber die Art des Trainings allgemein zu kritisieren ist .... sehr ungeschickt, wenn man auf der anderen Seite für das Strafen ist und, wie bereits angesprochen, sich mal vor Augen führt, was man da alles falsch machen kann. (Nämlich viel, viel mehr. Mit gravierenderen Folgen.)
Ich finde es angenehmer (und natürlicher), den Hund für erwünschtes Verhalten zu belohnen. Ich möchte nicht, dass mein Hund aufhört zu pöbeln, weil ich es ihm schlicht verbiete. Ich möchte, dass mein Hund gar keinen Grund mehr zum Pöbeln hat. Klar, dass gutes Training je nach Schweregrad eines Problems länger dauert als stumpfe Symptombekämpfung. Ich finde es entspannter, nicht aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen und dem Hund die abtrünnigsten Handlungen und Gedanken zu unterstellen, zu denen er gar nicht in der Lage ist. Der Hund reagiert so, wie er reagiert, weil er ein Hund ist, weil ich es ihm nicht anders oder nicht besser beigebracht habe. Punkt.
ein "harmloser" Aufreger (es geht noch schlimmer)
Traurig finde ich auch, wenn die Leute in Foren erwähnen, dass der Hund heute mal, so einmal im Jahr, an seinem Geburtstag, Hund sein durfte. Entschuldigung, aber meine Hunde dürfen jeden Tag Hund sein. Das bedeutet nicht, dass sie unerzogen die Welt belästigen, sondern einfach nur, dass sie jeden Tag Hund sein dürfen. Und ich finde es schade, dass es wohl nicht jedem Hund so ergeht.
Wenn mein Hund schnüffeln möchte, dann bleibe ich stehen und lass ihn gewähren. Ich muss meinen Hund nicht an jedem Grashalm weiter reißen. Man kann fünf auch mal gerade sein lassen. Und zwar mehr als einmal im Jahr.
Ich will ich gar nicht sagen, dass ich perfekt wäre. Um Gottes Willen, nein. Ich will nicht sagen, dass ich niemals nie nicht genervt bin. Ich bin nicht frei von Frustrationen oder Unsicherheiten. Ich bin aber kein Freund davon, dass dann am Hund auszulassen. Mein Hund merkt das auch so, noch früher als ich selbst, da muss ich das nicht noch absichtlich demonstrieren. Warum auch.
Ich muss meinen Hunden nicht zeigen, dass ich der Boss bin. Ich bange auch nicht um meine Führungsposition, wenn mal etwas nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt habe - und glaubt mir, bei Spitzen und Nordischen kommt das nunmal vor. ;)
Ayumi hat mir in den ersten Tagen zwei Leinen von Bent durchgebissen, Übersprungshandlung. Bents Leinen waren eben auch sehr dünn, so schnell konnte ich gar nicht reagieren, da waren sie schon durch. Feiere ich deshalb nun eine Party, weil ich mich darüber so sehr freue? Nein. Zeige ich dem Hund, dass sowas aber gar nicht geht? Nein. Ich lächle darüber, Schwund gibt es nunmal im Hundehaushalt. (Ganz abgesehen davon, wie es überhaupt dazu kam.)
Ich habe nun eine dickere Leine für Bent - und mit Ayumi trainiere ich ja sowieso. Eine völlig entspannte, unverkopfte, in meinen Augen völlig normale Antwort darauf. Warum das so vielen Leuten so schwer zu fallen scheint - ehrlich, ich weiß es nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, der Hund ist nicht deren Freund, sondern deren Feind.
Meine Hunde sind nicht perfekt - nicht perfekt in den Augen anderer Hundehalter - müssen sie auch gar nicht sein. Bent ist "laut". Er spielt laut, er freut sich laut, er motzt laut, er ist nunmal so. (Und ich reagiere da ganz gut drauf, das hat er gerlent. ;)) Bei Hundebegnungen war es so, dass er mich gerne mal komplett vergessen hat - nicht um mir zu zeigen, dass er eigentlich die Hosen an hat, sondern einfach weil er so ist. Es ist besser geworden, viel besser. Aber noch nicht perfekt. Bei seinem Alter auch völlig in Ordnung. Ja, es wäre auch in Ordnung, würde es nie ganz perfekt werden.
Enno war nicht perfekt - nicht perfekt in den Augen anderer Hundehalter. Mit Hundebesuch in der Wohnung kam er schlecht klar, das stresste ihn. Jede noch so kleine und dreckige Pfütze oder jedes Schlammloch hat er mitgenommen - ich war nie, nie, nie verärgert deswegen - weil er einfach so einen Spaß dabei hatte, dass ich nur glücklich zusehen konnte. Meine Couch war mal weiß, wird sie nicht mehr werden - weil sich ein nasser, dreckiger Enno da mehr als einmal hat trocknen lassen - ich bin da ehrlich, es war jetzt vielleicht nicht unbedingt das klügste, bei einer weißen Couch, aber für mich ist dieser materielle Wert so unglaublich niedrig - dass mir das echt egal bzw. jede schöne Sekunde, die mein Hund auf der Couch verbracht hat, wert war.
Und sicherlich ist auch Ayumi nicht perfekt - nicht perfekt in den Augen anderer Hundehalter. Im Auto regt sie sich sehr schlimm auf, sobald sie andere Hunde oder gewisse Menschen sieht (ich glaube, es hängt mit auffälliger Kleidung zusammen). Selbst auf sehr große Distanz sind Hunde auf Spaziergängen Stress pur. Sie interessiert sich für Vögel, Kaninchen, vielleicht auch für Rehe, würden wir mal eines sehen. Das sind nun keine unüberwindbaren Berge, aber perfekt ist vermutlich anders. Ja, ich gehe für sie an eher ruhig gelegene Orte. Ja, ich gehe für sie zu Zeiten spazieren, zu denen ich andere Hundehalter eher weniger treffe. Es ist keine direkte Konfliktvermeidung - ich muss meinen Hund nur einfach nicht X Situationen zumuten, die er noch gar nicht schaffen kann.
Wir sind nicht perfekt, und es gibt Dinge, an denen wir trainieren (müssen). Aber ich bin zufrieden. Ich finde es toll zu sehen, wie ein Markerwort die Kommunikation so unglaublich vereinfacht. Ich habe es bei Enno gesehen, ich habe es bei Bent gesehen, ich sehe es bei Ayumi. Es ist nur ein so kleines Wort - und es kann so viel bewirken! Spott ist da wirklich gänzlich unangebracht.
Für mich ist es einfach das Schönste, wenn beide Hunde bei mir im Bett liegen und sich an mich kuscheln. Zu merken, wie Ayumi sich wohl fühlt, wie Bent sich wohl fühlt mit der neuen Situation. Das erfüllt mich wirklich sehr.
- - -
Als ich über das gesamte Thema nachgedacht habe, musste ich irgendwie an dieses Lied denken:
Klingt doch eigentlich ganz amüsant, oder?
Ich habe mich früher, als ich noch keine Hunde, sondern nur meine Katzen hatte, köstlich darüber amüsiert. Dieser Gag ist immer mal wieder im Umlauf und erheitert die Gemüter, und als ich ihn heute gesehen habe dachte ich, wenn man den Witz außen vor lässt, finde ich es doch eigentlich recht schade wie "der Hund" dargestellt wird und inwieweit dieses Denken (unterbewusst?) in den Köpfen haftet.
Ich erinnere mich an Gespräche mit Katzenhaltern: Ich: Ich besitze einen Hund. Katzenhalter: Hach... die machen ja alles auf Kommando, sind nicht eigenständig, ...., ich finde Katzen viel toller!
Erstmal möchte ich betonen, dass es mir gar nicht darum geht welche Tierart besser sein soll. Jeder darf Katzen mögen und auch mehr mögen als Hunde, darum geht es mir nicht. Ich möchte nur eine kleine Lanze für die Hunde brechen, die eben mehr sind, als nur der treudoofe Begleiter, der außer Fressen und Spielen nichts anderes im Kopf hat und natürlich jedes "Kommando" ohne mit der Wimper zu zucken ausführt.
Dieser Gedanke führte mich weiter: warum glauben so viele denn, ein Hund habe doch zu gehorchen? Er habe nicht etwas in Frage zu stellen? Er habe zu funktionieren?
Ich glaube, obwohl wir uns im Jahre 2015 befinden und der Hund schon viele lange Jahre ein Begleiter des Menschen ist, wird er doch noch teilweise unterworfen, missverstanden und nicht so behandelt, wie er es verdient hätte.
So viele Mythen und Ammenmärchen, die immer noch fest in den Köpfen der Menschen verankert sind. Ich war auch nicht frei davon, aber offen genug dazu zu lernen. Mir fällt da gerade dieser Satz ein: "Tradition ist übrigens gar kein Synonym für "richtig"".
Viele Hundehalter glauben immer noch, man müsse den Hund mit seiner Angst alleine lassen, trösten würde diese nur verstärken und "Souveränität" ausstrahlen wird mit "den Hund um Stich lassen" gleich gesetzt. Im schlimmsten Fall wird der Hund auch noch bestraft - als würde das die Angst auch nur irgendwie lindern.
Oder beispielsweise lässt man den Welpen, der gerade frisch von Mutter und Geschwister getrennt wurde, irgendwo alleine die Nacht durchschreien, denn in diesem Moment Empathie zu zeigen, das wäre ja der schlimmster Fehler, den man nur machen könnte. Wann immer ich mir dieses Ereignis in's Gedächtnis rufe, steigt Wut in mir auf. Es ist ein Welpe, der seine Familie vermisst, sich völlig fremd und hilflos fühlt - und der Mensch ignoriert es auch noch eiskalt. Ich finde das einfach nur grausam.
Der universale Rat in Hundekreisen ist dann auch häufig: "Höre auf dein Bauchgefühl, dann wirst du schon alles richtig machen." Tut mir leid, aber das ist Quatsch.
Was für ein Bauchgefühl soll das sein, wenn man einen Welpen durchschreien lässt, um ja nicht klein bei zu geben? Das ist kein Bauchgefühl, das ist Unwissen und unbegründete Angst. Es ist daher durchaus ratsam sich Wissen anzueignen. Beispielsweise ist Fit for Life - Was Welpen wirklich lernen müssen in meinen Augen ein sehr gutes Buch, welches ohne Sitz-Platz-Bleib-Wochentrainingspläne auskommt, sondern dem Hundehalter vermittelt, dass das ganze erleben und erkunden bereits "Auslastung" genug für Welpen ist. Auch werden Tipps gegeben wie man seinen Welpen in seiner Unsicherheit unterstützen kann. (ungleich betüddeln!)
Bauchgefühl und Wissen gehen Hand in Hand, es schließt sich nicht aus. Nur der Mensch muss auch bereit dafür sein, alte Denkweisen zu durchbrechen.
Auch wurde erst 2012 wissenschaftlich bewiesen dass Hunde Gefühle haben. (Quelle) Vorher war es (wissenschaftlich) umstritten! Wenn ich einen Hund erlebe, dann fällt es mir schwer zu glauben wie jemand diesem Lebewesen Gefühle absprechen will... aber ich schweife ab.
Ein Hund hat mehr Interessen als Futter, spielen und schlafen. Sie führen die Signale nicht einfach nur stumpf aus, immerhin wurden sie ihnen ja liebevoll und spaßig beigebracht. Der Hund führt sie gerne aus. (Im besten Fall...)
Signale sind ja nicht nur Tricks, die für unser Amüsement dienen, sondern sind wichtig für unseren Alltag.
Dies bedeutet nicht, dass ein Hund nicht auch eigenständig sein kann. Seinen eigenen Kopf haben kann. Es gibt Unterschiede. Es gibt Hunde, die möchten alles für ihren Besitzer tun und lesen jeden Wunsch von den Lippen ab (und auch das ist nicht dumm!) und es gibt Hunde, die schnüffeln erst mal noch zu ende, wenn man sie gerufen hat. Die Signale hinterfragen. Letzteres hat auch nichts mit "Ungehorsam" zu tun.
Hunde sind einfach mehr als anspruchslose Befehlsempfänger. So oft wird die Beziehung zu einer Katze als "ganz besonders" beschrieben, besonderer als selbiger zu einem Hund. Eine Katze könne man nicht erziehen. Nunja, genau das geht theoretisch doch. Es ist nur allgemein akzeptiert und anerkannt, dass man Katzen eben so lässt, wie sie sind, und man sich höchstens darum schert, dass sie nicht auf Tischen und Küchenzeilen rumtanzen.
Wieso gesteht man diese Freiheit nicht auch den Hunden zu? Wieso zeigt man bei Hunden nicht diese Gelassenheit? Wieso werden ihre Gefühle oft nicht respektiert, sondern übergangen? Warum haben so viele Menschen Angst vor ihrem Hund?
Ich habe fast mein ganzes, bisheriges Leben lang Katzen und ich würde die Beziehung zu ihnen nicht als "besonderer" bezeichnen. Ich finde, es ist doch eigentlich gar nicht vergleichbar.
Eine Katze geht, wenn sie die Möglichkeit dazu hat, alleine auf Erkundungs- und Beobachtungstour. Mit einem Hund bin ich gemeinsam unterwegs.
Eigenständigkeit können beide Arten mitbringen. Es kuscheln auch beide Arten gerne. Ja, nicht nur Katzen bestimmen wann und wie lange gekuschelt wird, das können auch Hunde. Und: beide Tierarten freuen sich auf ihr Futter. Der Hund freut sich, wenn ich es gerade im Napf zubereite, die Katzen miauen mir fordernd die Ohren voll sobald ich nach Hause komme. ;)
Vielleicht gilt es auch einfach den Umkehrschluss zu machen: möglicherweise sind die Katzenhalter ja gar nicht nur die Dosenöffner und Untertanen ihrer Liebsten?
Abschließend möchte ich nochmal betonen, dass mir durchaus bewusst ist, dass der Text oben humoristisch gemeint ist. Nichtsdestotrotz war er ein Denkanstoß. Die Gegenüberstellung von Hund und Katze, wie es oft im Alltag ohne humorvollen Kontext geschieht, halte ich für überflüssig.
Hier möchte ich neu beginnen. Neue Ereignisse von Bent erzählen, an Enno gedenken, von allen möglichen Hunde-Dingen berichten, die noch kommen mögen.
Beispielsweise möchte ich mich dieses Jahr weiter fortbilden; Seminare besuchen. Ich möchte mehr davon berichten was für Fortschritte Enno, Bent und ich gemacht haben, machen und noch machen werden.
Auch möchte ich mehr für Spitze in Not tun.
Es soll ein Neuanfang sein, weil ich Ennos alten Blog so beibehalten möchte. Er soll nicht weiter verändert werden.
Ich freue mich über jeden, der uns auf unserer neuen Reise begleiten möchte.